Stellen Sie sich eine Stadt vor, die nur einmal im Jahr erscheint. Sie hat kein Rathaus, aber einen Bürgermeister. Keine Straßen, dafür Bühnen, die die ganze Nacht über bespielt werden. Keine festen Regeln – nur Musik, Licht, Techno und pure Euphorie. Das ist Parookaville, eines der größten Elektro-Festivals Europas.
Das Gelände ist ein ehemaliger Flughafen nahe Weeze. Doch sobald man das Gelände betritt, ändert sich die Realität. Parookaville ist wie eine fiktive Stadt aufgebaut – mit Straßen, Banken, Pässen, sogar einer „Kommunalverwaltung“ und einer Kirche für Scheinhochzeiten. Und jeder Besucher ist ein Bürger dieser verrückten Elektro-Welt.
Musik steht hier im Mittelpunkt. Drei Tage lang treten über 300 Künstler auf – von den berühmtesten DJs der Welt (Armin van Buuren, Timmy Trumpet, Dimitri Vegas & Like Mike) bis hin zu lokalen Elektro-Experimentatoren. Begleitet wird das Ganze von visuellen Shows, Feuer, Lasern und Choreografien, die den Zeremonien der Olympischen Spiele in nichts nachstehen.
Aber das Wichtigste ist das Gefühl der Einheit. Alle 80.000 Menschen tanzen nicht „nach jemandem“, sondern gemeinsam. Egal wie alt du bist, woher du kommst oder wie viele Follower du auf Instagram hast. Wichtig ist nur, dass du da bist – und zwar in Parookaville.
Dieses Festival ist eine Flucht in eine Utopie, in der elektronische Musik nicht nur ein Soundtrack ist, sondern die Realität. Und wenn alles vorbei ist, bleibt nur ein Wunsch: nächstes Jahr wiederzukommen, wieder ein Visum zu bekommen und drei Tage in einer Welt zu leben, in der alles erlaubt ist, außer Gleichgültigkeit.
